Mercedes EQXX – Das 1.000-Kilometer-Auto
Daimler baut mit dem EQXX das effizienteste E-Auto der Welt. Der Wagen soll mit 1 kWh 10 Kilometer weit fahren. Formel 1-Team leistet Entwicklungshilfe.
Mercedes hatte auf dem Strategie-Tag für Investoren am 6. Oktober 2020 einen Eindruck davon gegeben, wie das Unternehmen plant, den Wechsel zum Elektroantrieb zu gehen. Im Juli 2021 folgt jetzt ein weiterer Blick auf die Transformations-Strategie, welches auch Details zu dem kommenden Langstreckenfahrzeug EQXX, dessen Weltpremiere bereits für 2022 geplant ist, nennt.
Mehr Reichweite mit kleineren Batterien
Mercedes-Entwicklungsvorstand Markus Schäfer spricht von 1.000 Kilometern Reichweite und betont gleichzeitig die enorme Effizienz des EQXX. Der soll bei normaler Autobahngeschwindigkeit einen einstelligen Verbrauchswert für Kilowattstunden pro 100 Kilometer erreichen, was andersrum über 6 Meilen pro kWh bedeutet. Umgerechnet wären das 10 Kilometer, was aktuell mehr als das doppelte der ambitioniertesten E-Autos bedeutet.
Markus Schäfer hebt hervor, dass die Reichweite nicht von immer größeren werdenden Batterien kommen soll. „Dann könnte das ja jeder!“. Für Mercedes ist Effizienz die neue Leitzahl, an der sich die E-Mobilität künftig messen lassen muss. Herbeigeführt beim EQXX durch eine extrem strömungsgünstige Linienführung sowie permanent erregte Synchronmaschinen, ein 2-Gang-Getriebe und 800 Volt Spannung. Bezüglich der Batterietechnologie dürfte Mercedes auf Zellen mit einer Silizium-Anode setzen. Entwicklungsvorstand Markus Schäfer bestätigte auf Nachfrage, dass man sich zusammen mit Kooperationspartner Sila „Schritt für Schritt“ auch für Serienautos auf Anoden aus dem Halbleitermaterial zu bewege.
Das EQXX-Entwicklungsteam arbeitet mit dem Mercedes Formel-1-Team zusammen, das sich durch das Hybridsystem KERS in der Formel und die Formel E seit langem auch mit Elektroantrieben beschäftigen muss.
Nach VW bekennt sich auch Mercedes zum Elektroantrieb. Für die Submarke EQ haben die Schwaben eine Architektur für (größere) rein elektrische Fahrzeuge (EVA) entwickelt, eine zweite für kleinere E-Autos (MMA) angekündigt und inzwischen sogar drei weitere E-Plattformen ab 2025 ergänzt. Aber um den Entwicklungsrückstand gegenüber Tesla z.B., die seit Gründung ausschließlich E-Autos bauen, aufzuholen, reicht das nicht.
Darum wird sowohl bei Daimler als auch bei Audi (Artemis) eine Taskforce installiert, die das besonders effiziente und reichweitenstarke E-Auto der Zukunft erdenken soll. Die Entwicklungsgeschwindigkeit der Formel 1 wird da sicherlich hilfreich sein.
Für uns als Limousinenservice wäre ein solches Fahrtzeug ein Durchbruch, um Langstrecken wie z.B. Hamburg-Berlin oder auch Hamburg-Frankfurt klimaneutral und elektrisch anbieten zu können – keine Grenzen für den Service!